Prof. Bernhard Nebel

Handlungsplanung ist nach Haslum die Kunst und Praxis, erst zu denken und dann zu handeln. Wir forschen daran, diese Fähigkeit so zu automatisieren, dass ein autonomer Agent mit dem Wissen über die ihm zur Verfügung stehenden Handlungen eine Strategie finden kann, die einen gegebenen Ist-Zustand in einen gegebenen Soll-Zustand der Welt überführt. Unsere Forschung in diesem Bereich erstreckt sich von theoretischen Grundlagen über algorithmische Fragen bis hin zu Implementierungen und Anwendungen.

Soziale Robotik ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das untersucht, wie Menschen Roboter wahrnehmen und welche Arten von sozialen Beziehungen sie mit ihnen eingehen. Wir entwickeln und evaluieren einen Roboterkopf, der gemeinsam mit Menschen ethische Fragestellungen erörtern kann - beispielsweise ob Lügen manchmal gerechtfertigt sind, oder ob es unter manchen Umständen geboten sein kann, einer Minderheit zu schaden, um einer Mehrheit Leid zu ersparen. Wir forschen in Kooperation mit Vertretern der Philosophie und den Kognitionswissenschaften. Die empirischen Forschungsergebnisse fließen in unsere Arbeiten zur formalen Maschinenethik ein.

Im Gebiet der Wissensrepräsentation geht es um die Entwicklung von formalen Systemen zur Repräsentation von Wissen, das zur Lösung von diversen Aufgaben genutzt werden kann, wie z.B. Diagnose, Planung, oder zur Beantwortung von Informationsfragen. In unserer Arbeitsgruppe beschäftigen wir uns mit Wissen über räumlichen, zeitlichen, kausalen, ethischen und epistemischen Gegebenheiten. Um das repräsentierte Wissen effektiv einzusetzen, entwerfen wir für die verschiedenen Arten von Wissen jeweils effiziente Schlussverfahren.